
Im selben Augenblick schoss ein heller Blitz aus der Deckenleuchte über der Badewanne. Ein grelles Licht durchflutete den Raum.
Aus der Ferne ertönte die fluchende Stimme von Captain Feelgood, in die sich ein vertrauter Klang mischte.
„Was zum Teufel geht hier vor?“
Das Fräulein „So-La-La“ drehte den Kopf nach allen Richtungen. Ungläubig starrte sie auf die weißen Fliesen des Badezimmers.
Die schummrige Hafenkneipe hatte sich in Luft aufgelöst. Mit ihr waren auch das Gegröle der Seeleute und der Geruch von Tabak und Schweiß verschwunden.
Aus den Augenwinkeln beobachtete das Fräulein „So-La-La“ wie die Großmutter das Streichholzboot aus der Wanne fischte und in ihrer Tasche verstaute.
„Ich hoffe, ihr habt keinen Schrecken bekommen, als das Licht ausging. Der Toaster in der Küche hat einen Kurzschluss ausgelöst.“, rief eine Stimme in der offenen Tür.
Das Gesicht, das im Türrahmen auftauchte, war nicht weniger schief als das von Captain Feelgood. Aber es trug unverkennbar die Züge des Vaters.
„Man stürmt nicht ungefragt das Badezimmer einer Dame.“, brummte die Großmutter. Sie saß auf einem Hocker neben der Badewanne.
Der Vater zog einen Schlüsselbund aus seiner Hose.
„Glücklicherweise gibt es in diesem Haus für jede Tür einen Zweitschlüssel. Für den Fall, dass eine alte Piratenfregatte unerlaubt das Badezimmer kapert.“
Der geringschätzige Blick, mit dem er die Großmutter von Kopf bis zum Fuß maß, ließ keinen Zweifel offen, wer damit gemeint war.
Eine Handtasche, die ihn mitten auf die Nase traf, beendete sein Siegesgeheul. Mit einem wilden Fluch auf den Lippen wischte er sich das Blut aus dem Gesicht und suchte sein Heil in der Flucht.