Love Story – Part 34

Schach

Es war die Art wie sie ihre Figuren zog,
die mich dazu verführte,
mich gegen sie ins Feld zu stellen.
Der erste Zug ging an sie.
Sie spielte in Weiß.
Ich stand in Schwarz auf dem Brett.
Als ich einen Bauern angriff,
zahlte sie es mit einem Läufer heim.
Da tauschten wir das erste Mal.

Beim nächsten Zug fraß sie einen Turm von mir,
Im Eifer übersah ich,
dass ihn ein fremder Läufer ins Auge fasste.
Der Springer, den ich ihm zu Hilfe schickte,
kam zu spät,
und war selbst nicht mehr zu retten.
Wenig besser erging es auch dem zweiten,
der gegen einen Turm von ihr verlor.

Um den König zu schützen,
opferte ich die Dame gegen einen Turm von ihr.
Es war auch Verrat dabei.
Ein Läufer stand nur einen Zug entfernt,
um sie zu retten.
Am Ende blieb mein König gegen sie allein.
Drei Züge trennten ihn von ihr.
Ich schob ihn bis zwei Felder an sie heran.

Endlich sah er sie ganz.
Bei keinem anderen Zug fand er mehr Freude,
wie bei seinem Untergang.
Längst war er verliebt in seinen Tod.
Als mein König fiel,
hob ich den Blick
und erkannte die Figuren, die wir waren.
Sie war die Dame
und ich der König in diesem Spiel.

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