Love Story – Part 46

Kaffeegeschäft

Ich begegnete ihr in dem Café,
in dem ich täglich meinen Mokka trank.
Sie schlenderte zwischen den Tischen,
wie durch einen Markt,
wo sie die Ware prüfte.
Als sie ihren Blick gegen meinen wechselte,
dachte ich mir ihren Körper
schon im Tausch für meinen.

Sie ahnte von dem Handel 
und flog mit kalter Schulter an mir vorbei.
Als sie nach dem Kellner rief,
verriet ihr Parfüm,
dass sie mir im Rücken saß.
Sie bestellte den Kaffee schwarz.
Es klang wie eine Aufforderung,
mich nach ihr umzusehen.

Ich drehte meinen Kopf
und feilschte um ein Lächeln von ihr.
Als sie dem Geschäft zustimmte,
 ahnte ich in dem Blick,
mit dem sie den Preis bestimmte,
dass sie der bessere Händler war.
Wir einigten uns auf eine Tasse Kaffee,
 die ich dem Kellner mit Trinkgeld zahlte.

Sie blieb für ein Jahr bei mir.
Eines Tages lag ein Umschlag auf dem Küchentisch
mit dem Geld für eine Tasse Kaffee.
Sie will nichts schuldig bleiben,
schrieb sie in kurzen Zeilen.
Sie hat sich geirrt,
als sie das Geld abzählte.
Das Trinkgeld fehlte.