Wettstreit (Entwurf)

Nach dem Zwischenfall mit der Drachenmeute in der Bar Trafen sich der Bär und der Drache nur noch selten. Ein einziges Mal glitt die Hand des Drachen in die Manteltasche des Bären , um die Finger zum gemeinsamen Tanz zu verführen. Aus dem Stern , den der Drache aus dem Himmel gepflückt hatte, wurde wieder ein Kieselstein zurück, der ihn im Schuh gedrückt.
Langsam verlor sich die Erinnerung an die gemeinsamen Küsse.
„Wie soll man etwas küssen, das man nicht in den Armen hält.“, fügte sich der Drache.
„Du hast mich nie darum gebeten .“, wies der Drache jede Schuld zurück.
Sie waren überein gekommen, dass es weniger Aufmerksamkeit erregte, ihre Gedanken und Gefühle schriftlich auszutauschen.
Es war zu gefährlich, wenn ein Bär und ein Drache sich einen Tisch teilten oder unter nächtlichen Sternenhimmel Hand in Hand am Ufer eines Flusses spazierte.
„Ich will dir nicht weh tun .“ , sagte der Drache.
„ich spucke zu viel Feuer.“
„Du hast recht.“, pflichtete ihm der Bär zu.
„Ich gehe zu leicht in Flammen auf“
Sie schrieben sich jeden Tag. Sie schrieben sich oft in den Schlaf. Manchmal schrieben sie, bis in den Fenstern, an denen sie saßen, der Morgen graute.
Der Bär erzählte regelmäßig von seinen Honigbeutezügen. Der Drache teilte mit , an welchen Ecken und Enden der Stadt er gerade Feuer legte und wenn er dabei in Flammen aufgehen ließ.
Ihre Berichte lasen sich nüchtern wie Kochrezepte oder Wetterberichte.
Eines Abends überraschte der Bär mit einem Vorschlag, .
Wir könnten versuchen, über die Gedanke in unserem Kopf schreiben und den Schönsten zum Sieger wählen.“
Der Drache stimmte dem Wettstreit begeistert zu.
Er schrieb:
„Ich habe schon lange keine Gedichte mehr geschrieben.“
Die Antwort des Bären ließ jedes Feingefühl vermissen.
Er schrieb:
„Seit wann können Drachen Gedichte schreiben:
Der Drache reagierte beleidigt.
Er schrieb zurück.
„Seit wann können Bären lesen.“
Damit war der Wettstreit eröffnet und sein Ausgang ungewiss