
„Sie lässt uns keine andere Wahl.“, schrie er gegen das auf volle Lautstärke aufgedrehte Radio an.
Die weitere Unterhaltung zwischen ihnen bedurfte keiner Worte.
Minuten später schrillte in einer zigarrenverqualmten Wohnung ein Telefonapparat mit einer Wählscheibe einem knochenartigen Hörer auf der Gabel. Es dauerte lange, bis es in der Leitung knackste und sich eine tiefe Stimme meldete. Der Vater schluchzte einen Hilferuf ins Telefon.
Die Antwort der Stimme am anderen Ende der Leitung fiel knapp aus.
„Da hilft nur noch der Mundtotmacher.“
Dem Vater fiel vor Schreck beinahe der Hörer aus der Hand. Die Mutter starrte ihn fragend an. Der Vater nickte. Sein Gesicht war aschfahl.
Am nächsten Tag stürzte die Mutter frühmorgens aus der Tür. Der Vater hetzte atemlos hinterher. Ihr hektischer Aufbruch glich der Flucht aus einem brennenden Haus.
Nach wenigen Minuten stand der Vater wieder in der Tür. In der Aufregung war er in Socken auf die Straße gelaufen. Kaum war er wieder aus dem Haus, schlug die Glocke erneut an. Die Mutter hatte vergessen, die Lockenwickler aus den Haaren zu drehen.
Das Fräulein „So-La-La“ beobachtete das hektische Treiben aus sicherer Entfernung. Sie schlürfte am Küchentisch ihre heiße Schokolade und genoss den Duft der Frühstücksbrote, der sich in ihre Nase schmeichelte.
„Ein Notflal?.“, heuchelte sie das Unschuldslamm.
Die Frage richtete sich an die füllige Gestalt, die in einem smaragdgrünen Kleid auf der anderen Seite des Tisches saß.