
Eines Nachts entlud sich über dem Dach des Hauses ein Gewitter. Die grelle Blitze tauchten das Zimmer in ein gespenstisches Licht. Ein gewaltiger Donner erschütterte den Himmel. Im gleichen Augenblick sprang ein Zahnrad im Kopf des Fräulein „So-La-La“ vor Schreck an die falsche Stelle.
Die unabsichtliche Vierteldrehung löste eine verhängnisvolle Kettenreaktion in ihrem Räderwerk aus.
Mit kaltem Blick beobachtete sie das nächtliche Wetterleuchten im Fenster. Das Lächeln auf ihren Lippen gefror zu Eis.
„Ich quläe sie mit Fargen, die sie nciht beantorwten knönen.“, schwor sie ihren Peinigern bittere Rache.
Ein Blitz, der direkt vor dem Haus in eine Stromleitung einschlug, lieferte die unheilvolle Melodie dazu.
Die Wirklichkeit der nächsten Tage bot ein anderes Bild. Zum Entsetzen des Fräulein „So-La-La“ verfehlten die ersten Fragen die hochgesteckten Erwartungen.
Die gestreckten Zeigefinger, hochgezogenen Augenbrauen und mitleidigen Stimmen sahen keinerlei Veranlassung, Reißaus zu nehmen. Großzügig beantworteten sie ihre Fragen.
Was als Vergeltung für die tagtäglichen Demütigungen geplant war, geriet zur leichten Unterhaltung.
Das Fräulein „So-La-La“ wurde als Wunderkind herumgereicht. Wildfremde Menschen klopften ihr auf die Schulter und beglückwünschten sie zu ihrer Neugier, den Geheimnissen der Welt auf den Grund zu gehen.
„Ich wundere mich jeden Tag mehr über sie.“, plagten die Mutter Zweifel über die tatsächlichen Absichten ihrer Tochter.
„Ihre Neugier erinnert an eine Heuschreckenplage.“,
stöhnte der Vater angesichts der unaufhörlichen Flut von Fragen.
Nacht für Nacht brütete das Fräulein „So-La-La“ an der Verbesserung ihres finsteren Planes.
Sie war nicht eher zufrieden, bis die Schärfe einer Rasierklinge aus ihnen blitzte.
Nach Tagen und Wochen verbuchte sie erste kleine Erfolge. Ihre Nachtarbeit begann, sich bezahlt zu machen.
„Solche Fragen stellt man nicht.“, kapitulierte eine zuckende Augenbraue.