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Die Reise des Fräulein „So-La-La“

Das Fräulein „So-La-La“ entdeckt einen Riesen in ihrem Kopf


Die nächsten Wochen verschwammen für das Fräulein „So-La-La“   in trister Eintönigkeit. Die Großmutter hüllte sich in eisernes Schweigen. 

Der Anruf der Mutter hatte ihr die Lust an weiteren Ausfahrten mit der Zeitabkürzungsmaschine verdorben. Statt sich gemeinsam mit dem Fräulein „So-La-La“ in waghalsige Steilkurven zu stürzen, stellte sie den Fernsehapparat an.

Mit den flimmernden Bildern auf dem Bildschirm kehrte der alte Feind zurück. Eine Stubenfliege, die sich durch das offene Küchenfenster verirrte, war ihr dunkler Vorbote.  

Die Fliegenzeitrechnung übernahm wieder die Herrschaft über das Leben des Fräulein „So-La-La“. Die Tage zogen sich in die Länge wie ein zäher Teig.
Ihr einziger Trost war die Gesellschaft eines Riesen, der sich in ihrem Kopf eingenistet hatte, als sie an ihren Plänen für die Zeitabkürzungsmaschine brütete.

Anfänglich traute das Fräulein „So-La-La“  dem ungebetenen Gast  nicht über den Weg.  Zu verführerisch klangen seine Reden.

„Mit mir ist alles möglich.“, schmeichelte er ihr.  Stolz ließ er seine Muskeln spielen.   

„Ich besitze die Kraft, Berge zu versetzen.“, prahlte er.

Mit der Zeit zeigte gelang es ihm, das Vertrauen seiner Gastgeberin zu gewinnen. Seine Zuversicht war ansteckend.  Ohne ihn hätte es die Zeitabkürzungsmaschine nie gegeben. Wenn sie versucht war, ihre Erfindung in den Papierkorb zu werfen, sprach er ihr Mut zu.

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