
Wie das Fräulein „So-La-La“ herausfindet, dass sie die härteste aller Arbeiten zu tun hat
Der Vater des Fräulein „So-La-La“ war ein vielbeschäftigter Mann. In seiner Dachkammer rechnete er bis tief in die Nacht endlose Zahlenkolonnen durch. Abend für Abend leuchtete der Mond durch das Fenster.
Wenn ihn am nächsten Morgen der Wecker aus dem Schlaf klingelte, wartete bereits Unaufschiebbares darauf, von ihm gelesen, unterschrieben oder in dicken Aktenordnern abgelegt zu werden.
Er durfte keine Zeit verlieren. In seinem Büro wuchs die Arbeit schneller als das Gras auf der Wiese.
Die Aktenstöße, die jeden Morgen ungeduldig auf sein Eintreffen warteten, stapelten sich zu einem riesigen Turm hoch.
Ständig herrschte ein wildes Gedränge und Gezerre unter den Arbeiten, die er zu erledigen hatte. Selbst die unbedeutendste unter ihnen behauptete, von allerhöchster Dringlichkeit zu sein. Keine Arbeit wollte vor einer anderen zurückstehen. Jede drängte darauf, ganz oben auf der Liste gereiht zu werden.
Schon beim Aufwachen trieben sie den Vater zur Eile an. Hatte er sich schief und verbogen ins Bad geschafft, blickte ihn das Bürogesicht vorwurfsvoll aus dem Spiegel an. Es war ernst und blass.
Auf der Nase hatte es eine dicke Hornbrille sitzen. Und auf der Stirn zeichneten sich tiefe Falten ab.
Obwohl es jeden Morgen glattrasiert und gescheitelt wurde, blieb sein Gesicht bis weit in den Tag misslaunig. Selten rutschte ihm vor dem Mittagessen ein Lächeln über die Lippen.
