Seite 34

Die Reise des Fräulein „So-La-La“

Wie das Fräulein „So-La-La“ beginnt, Luftballonkinder zu malen

Die Geschichte des Malers brachte  das Fräulein „So-La-La“ auf eine Idee.
Ein Maler redete nicht mit Worten. Er erzählte seine Geschichten mit Pinsel und Farbe.

Sogleich stürzte sich das Fräulein „So-La-La“ an die Arbeit. Die ersten Striche fielen ihr schwer. Aber schon nach wenigen Tagen quollen ihre mit leichter Hand hingeworfenen Zeichnungen aus allen Schubladen.
Aus jedem Blatt grinste ein melonengroßer Wasserkopf, dessen Gewicht auf einem schmalen Hals ruhte, sein ratloses Publikum an.

„Ich mlae Lfutblalonknider.“,   erklärte das Fräulein „So-La-La“ ihrer Mutter das seltsame Motiv.

Ein Luftballon musste nicht den Spott der hochgezogenen Augenbrauen, gestreckten Zeigefinger und mitleidigen Stimmen fürchten.   
Seine Unförmigkeit änderte nichts an der Würde, die er ausstrahlte. Noch der dickste Luftballon schwebte leicht wie eine Feder durch die  Luft.  

Manchmal feilte das Fräulein „So-La-La“ einen ganzen Tag lang an einer Zeichnung.  

Mit dem Malstiften gelang ihr, woran sie mit Worten scheiterte.  Jeder Strich passte haarfein.  Nie tauchte ein Auge dort auf, wo es nicht hingehörte. Nie entfernte sich eine Nase unerlaubt aus dem Bild. Nie wuchs ein Haar, wo es nicht wachsen sollte. Nie zappelte ein Arm an der falschen Stelle. Nie verschwand ein Bein, wenn es gebraucht wurde. 

Fortsetzung SEITE 35