
Wie das Fräulein „So-La-La“ lernt, den Zufall nicht zu fürchten
In der Nacht, als die Mutter die Entscheidung fasste, den Zufall zum entscheidenden Kampf herauszufordern, wehte ein eisiger Luftzug durch ihr Schlafzimmer und wirbelte die Kalenderblätter hoch.
Die Mutter ahnte nichts von dem unseligen Geist, der sich in seinem Schlepptau den Weg ins Zimmer ihrer Tochter bahnte.
Der Zufall, der an der Tür lehnte, ließ ihn schweigend gewähren. Keine Regung an ihm verriet, ob es ihn kümmerte, was unter seinen Blicken geschah.
In dieser Nacht focht das Fräulein „So-La-La“ den schwersten Kampf ihres Lebens. Nicht weil es das Beste für sie war. Nicht weil es in ihrem Terminkalender stand. Es passierte, weil es der Zufall so wollte.
Als sie am nächsten Morgen erwachte, hatte sich ihr Kopf in einen glühenden Feuerball verwandelt. Die Stirn brannte lichterloh. Die Wangen dampften in einem heißen Fieber.
Jeder Atemzug schmerzte unter der unsichtbaren Last, die auf ihre Brust drückte.
Die Bilder vor ihren Augen zerrannen zu einem wilden Tanz. Das Bett drehte sich im Walzer. Der Lampenschirm an der Decke schlug Pirouetten. Die Wände sprangen Polka durch das Zimmer. Die Kästen und Regale hüpften Sirtaki. Und die Vorhänge im Fenster flatterten zu einem Tango hoch.