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Die Reise des Fräulein „So-La-La“

Endlose Augenblicke vergingen, bis sich der Kieselstein wieder zu Wort meldete.

„Was du nun in der Hand hältst, ist kein Stein mehr, der dich im Schuh drückt, sondern einen Stern, den du aus dem Himmel gepflückt hast.“, sagte er.

Das Mädchen öffnete die Augen und lachte laut auf.  Amüsiert rollte sie den kleinen Kieselstein zwischen ihren Fingern. Sie hatte seine List durchschaut.

„Für deine Schläue will ich dich noch eine Weile behalten.“, zeigte sie sich gnädig und steckte den Kieselstein in ihre Manteltasche zurück.

Sicherheitshalber warf sie  einen prüfenden Blick in den Himmel, um sicher zu gehen, dass kein Stern fehlte. Dann huschte sie ins Haus zurück.

In den nächsten Tagen bemerkte das Mädchen eine seltsame Veränderung an sich. Sie konnte es kaum erwarten, morgens ihren Mantel überzustreifen und die Hand in die Tasche zu stecken.

Wenn sie den winzigen Kieselstein zwischen Daumen und Zeigefinger rollte, überkam sie ein wohliges Gefühl. Er fühlte sich schwer und warm an. Wie ein glühender Stern, den sie sich nachts aus dem Himmel gepflückt hatte.

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