
Der Kieselstein
Nach einem Spaziergang drückte einem Mädchen der Fuß.
„Autsch.“, schrie sie auf und sprang aus dem Schuh.
In der Innenseite der Sohle entdeckte sie einen winzigen Kieselstein.
Als sie ihn ausschütteln wollte, flehte sie eine Stimme an.
„Wirf mich nicht fort.“
„Weshalb sollte ich dich behalten wollen?“, schnauzte das Mädchen den Kieselstein an.
„Du hast mir weh getan.“
„Wenn du mich nachts in den Himmel hältst, werde ich Dir meine wahre Gestalt offenbaren.“, behauptete der Kieselstein.
Nach kurzem Überlegen beschloss das Mädchen, es auf einen Versuch ankommen zu lassen.
Nach Einbruch der Dunkelheit schlüpfte sie in ihren Mantel und ging vor die Tür. Der Himmel war sternenklar. Das Mädchen nahm den winzigen Kieselstein zwischen Daumen und Zeigefinger und hielt ihn mit gestrecktem Arm über den Kopf.
In seiner Größe war er nicht von den Sternen zu unterscheiden, die millionenfach auf die Erde leuchteten.
„Suche dir einen Stern aus.“, wies der Kieselstein das Mädchen an.
Der Blick des Mädchens schweifte über den Himmel. Es fiel ihr schwer, eine Wahl zu treffen. Schließlich entschied sie sich für einen Stern ganz im Norden.
Der Kieselstein zeigte sich zufrieden mit der Wahl. Er wies das Mädchen an, sich auf die Zehenspitzen stellen und Augen zu verschließen.