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Die Reise des Fräulein „So-La-La“

Wie das Fräulein „So-La-La“ ihren wahren Feind entdeckt

Ich hsase miene Znuge.“,  beklagte sich das Fräulein „So-La-La“   bei der Großmutter über den  Tunichtgut in ihrem Mund.

„Deises Beist  stßöt alle Wröter um.“  

Oma Rosa bildete den Mittelpunkt der Familie. Sie war älter als alles andere auf der Welt. Denn niemand konnte sich an eine Zeit ohne sie erinnern.   
Mit ihren unzähligen Falten im Gesicht erinnerte die Großmutter an einen Apfel, der vor langer Zeit vom Baum gefallen war. Sie war rund gewachsen wie eine mächtige  Eiche. 

Der Kopf, der ihre imposante Erscheinung krönte, hing von morgens bis abends in  einer kleinen Wolke. Die Rauchschwaden, die ihr Gesicht mit einem milchigen Schleier verhüllten, hatten nichts mit dem Wetter zu tun. Sie stammten von den dicken Zigarren, an denen sie unentwegt paffte.

„Sprechen zu lernen ist ein großes Abenteuer.“, sprach die Großmutter dem verstörten Mädchen Mut zu.

„Dabei begegnet man den seltsamsten Wörtern, von denen noch nie jemand gehört hat. Manche von ihnen schlagen einen schrecklichen Lärm. Andere sehen ungeheuerlich aus. Da kann es schon einmal vorkommen, dass sich die Zunge wie ein verrückter Esel  benimmt. Am besten ist es, darüber zu lachen, wenn sie Unsinn stiftet  und Purzelbäume schlägt.

Es dauert nicht lange, bis sie ganz von selbst in die ernsten Töne findet. Dann wirst du dich manchmal Dinge sagen hören, die dich erschrecken lassen, wenn du im Bett liegst und darüber nachdenkst. Vielleicht wünscht du dir in diesen Nächten die Zeit zurück, in der sie ein harmloses Zirkuskind war und dir lustige Streiche spielte.“

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