
Ohne sie eines Blickes zu würdigen, schritten die Fahrkartenverkäufer an ihnen vorbei.
„Verrcükte Wlet.“, empörte sie das Fräulein „So-La-La“.
Ihr Groll richtete sich gegen die Nachlässigkeit der Kon Kontrolleure, die den Geschichten die Schwarzfahrerei gestatteten.
Lautstark beklagte sie den Missstand. Ihr Vorschlag, die Zugschaffner und Spediteure auf die blinden Passagiere aufmerksam zu machen, stieß bei Oma Rosa jedoch auf taube Ohren.
„Lieber verzichten sie weiterhin auf das entgangene Fahrgeld, als von einem Mädchen als Dummköpfe
entlarvt zu werden.“, lachte sie.
„Ich wrede nie mit den Geschcihten um die Wlet riesen.“, glaubte das Fräulein „So-La-La“ nicht, das Mitleid der Fahrkarten-verkäufer erregen zu können.
Damit verlor sie die letzte Hoffnung, mit eigenen Augen zu sehen, was die Geschichten sahen. Die Reisespesen waren zu hoch dafür.
Die Großmutter griff nach dem Buch, das vor ihren Füßen lag und blätterte es an einer beliebigen Stelle auf.
Ihr Zeigefinger fuhr sanft die Linie entlang, auf der sich der Wurm über die Seiten schlängelte.
„Man muss keinen Fuß vor die Tür setzen, um einer Geschichte um die Welt zu folgen.“, sagte sie.
„Der Wurm, der in Büchern haust, erzählt alle Geschichten, ohne ein einziges Wort auszulassen. Wenn du ihn zum Reden bringst, lässt er dich sehen, was die Geschichten sehen.“
Das Fräulein „So-La-La“ schüttelte den Kopf. Alle bisherigen Versuche, der hässlichen Made einen Ton zu entlocken, waren kläglich gescheitert.
Ab und zu geschahen Wunder. Oder man besaß das Glück eine Großmutter mit einem klugen Kopf und einer Leidenschaft für stinkende Zigarren zu haben.