
Der Wurm hatte das Schiff samt dem armen Matrosen mit Haut und Haaren verschluckt. Obendrein hatte er einen ganzen Ozean leergesoffen.
Die Großmutter zerplatzte fast vor Lachen.
„Der Wurm, der in den Büchern haust, bewahrt die Geschichten vor dem Vergessen.“, klärte sie den Irrtum auf.
„Sein Zauber besitzt die Gabe, durch die Jahrhunderte zu reisen und Menschen aus vergangener Zeit aus ihren Gräbern zu holen.“
Der Zeigefinger des Fräuleins „So-La-La“ rotierte wie der Propeller eines Flugzeuges. Im letzten Moment zuckte sie zurück.
Sollte ausgerechnet der Wurm ihren Wunsch erfüllen, als Geschichte um die Welt zu reisen?
„In einem Buch ist das Ende einer Geschichte kein Ende. Man muss nur die Seiten zurückblättern. Schon beginnt die Geschichte von neuem.“, echote die Stimme der Großmutter in ihren Ohren.
Das Fräulein erzitterte. Eine Gänsehaut zog sich über ihren Rücken.
Der Wurm konnte nicht nur einen Ozean auf die Größe eines Buches schrumpfen. Er war auch imstande, beliebig in der Zeit umher zu springen. Das Fräulein „So-La-La“ spürte, wie ihre Knie zu zittern begannen.
Sie hatte kein Interesse mehr, ihre Zeit mit der Suche nach einem Schiff zu vergeuden, das auf die Küste Amerikas zu segelte.
An diesem Nachmittag wartete etwas Größeres darauf, von ihr entdeckt zu werden, als ein verlassener Küstenstreifen am Ende der Welt.
Plötzlich erklärte sich, wie die Geschichten an jeden Punkt der Welt reisten. Die Mundwinkel des Fräuleins „So-La-La“ türmten sich zu einem steilen Hügel auf.
Die Geschichten waren nicht auf die Dienste von Möbelpackern angewiesen. Auf das Format einer Taschenbuchausgabe geschrumpft, verschwanden ganze Weltreiche in Handtaschen und Koffern oder stapelten sich auf den Sitzen der Züge, Buse und Flugzeuge.