
Schweißgebadet wachte das kleine Fräulein „So-La-La“ Nacht für Nacht auf.
Tief gekränkt fasste sie den Entschluss, nie wieder einen Ton zu sagen.
Lieber wollte sie ihren Kopf mit einem lauten Knall explodieren lassen, als sich weiterhin dem Hohn einer feindseligen Welt auszusetzen.
Stumm wie eine Maus huschte sie durch den Tag.
„Sind ihr die Wörter ausgegangen?“, sorgte sich die Mutter über das seltsame Verhalten ihrer Tochter.
„Sicherlich muss sie erst einen langen Gedanken zu Ende denken.“, tröstete sich der Vater mit der Hoffnung auf ein Wunder.
Das Fräulein „So-La-La“ schwieg tapfer. Nachts wälzte sie sich unruhig im Bett. Gegen Mitternacht fühlte sich ihr Kopf wie eine zum Platzen geschwollene Kugel an. Es war eine reine Vorsichtsmaßnahme, dass sie vor dem Einschlafen die Lippen bewegte.
„So-La-La.“, murmelte sie.
Eigentlich sollte es „Sophie-Laura“ heißen. Aber es fühlte sich richtig an, etwas gesagt zu haben, bevor ihr die Augen schwer wurden und der Schlaf sie aus ihrem Elend erlöste.
Es tat auch den zwei dunklen Gestalten gut, die mit gespitzten Ohren an der Tür lauschten, ein Lebenszeichen aus ihrem Mund gehört zu haben.