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Die Reise des Fräulein „So-La-La“

Die Musik schmeichelte sich in die Ohren des Publikums. Die feine Melodie wurde untermalt von den vielstimmigen Seufzern der Kassierinnen.

Als das letzte Gurkenglas mit der Leichtigkeit einer zerbrechlichen Ballerina das Ende des Laufbandes stieß und der finale Piepser des Strichcodes ausklang, hatte der Maestro  ein neues Meisterwerk geschaffen.  

Glückselig rissen die Kassierinnen die weißen Streifen ab, welche die Kassen ausspuckten  und schwenkten sie über ihre Köpfe.  Auf ihnen war in langen Zahlenreihen die Musik des Maestros für die Nachwelt festgehalten. Nun  hielt es das Publikum nicht länger auf den Stühlen. Tosender Applaus brandete auf.
Die Begeisterung war ohnegleichen. Zugaben wurden eingeklatscht. Nicht enden wollende Bravissimorufe brandeten aus unzähligen Kehlen.

Der Maestro wischte sich mit einem Taschentuch den Schweiß von der Stirn. Die Anstrengung stand ihm ins Gesicht geschrieben. Im Rausch seines  Erfolges hob er die Arme in die Höhe. Augenblicklich fiel der Saal wieder in eine Totenstille zurück. 

Was folgte, war ein  verzückendes  Fingerspiel, das den Scannerkassen Tonminiaturen in allerhöchster Perfektion entlockte.

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