
Wie das Fräulein „So-La-La“ der gefährlichsten aller Schlangenarten begegnet
Am nächsten Morgen wachte das Fräulein „So-La-La“ mit einem riesigen Brummen im Magen auf. Ein Blick auf das Quecksilberthermometer ließ sie erleichtert aufatmen. Ihre Temperatur näherte sich wieder dem Normalwert an.
Mit dem Fieber verschwand auch der angedrohte Weltuntergang aus den Nachrichten.
Am Nordpol froren die Eisberge wieder fest. In der Karibik zogen sich die übergelaufenen Ozeane auf ihr altes Ufer zurück. Und in den Wüsten kühlte eine Regenfront den heißen Sand ab.
Die Welt drehte sich im gleichen Tempo weiter. Die Menschen gingen ihren gewohnten Geschäften nach, als wären die Nachrichten von gestern aus ihrem Gedächtnis gelöscht.
Genauso wie sie vergessen hatten, dass die Landschaft früher stillstand, wenn man aus dem Fenster blickte.
Mit dem ersten Sonnenstrahl, der im Fenster auftauchte, sprang das Fräulein „So-La-La“ aus dem Bett.
Das Knurren ihre Magens fühlte sich bedrohlicher an als der Lärm der Motoren.
Nach einem kräftigen Frühstück lockte sie die Mutter mit einem Einkaufsbummel. Begeistert schlüpfte das Fräulein „So-La-La“ in ihre Schuhe. Sie fühlte sich wie neugeboren, als sie auf der Straße die frische Morgenluft einsog.
An diesem Tag herrschte in den engen Gängen des Supermarktes ein riesiges Gedränge. Nach dem abgesagten Weltuntergang hatten die Menschen nichts Besseres zu tun, als die leeren Kühlschränke aufzufüllen. An manchen Stellen war das Getümmel unüberschaubar.
Das Fräulein „So-La-La“ hatte Mühe nicht unter die Räder der herumschwirrenden Einkaufswagen geraten, die aus allen Richtungen an ihr vorbei schossen.