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Die Reise des Fräulein „So-La-La“

„Die feinen Herren vermögen feine Reden zu schwingen. Aber sobald  ihre Gewinnkurven zusammen brechen, flattern sie durcheinander wie ein aufgeschreckter Hühnerhaufen.“, kochte ihre Stimme vor Wut über.

„Wie gnig die Konfreenz aus?“, unterbrach das Fräulein „So-La-La“ ihre Schimpforgie.

Die Mundwinkel von Oma Rosa  türmten sich zu einem steilen Hügel auf.

„Als sich die Gewinne nicht erholten,  einigten sich die Direktoren der Banken und Fabriken darauf, die allerbesten Köpfe  zu Rate zu ziehen.“,   fasste sie das Ergebnis zusammen. 

Auf der Welt geschahen die wunderlichsten Dinge, schoss es dem Fräulein „So-La-La“ durch den Kopf.
In Afrika mussten die Kinder barfuß laufen und Hunger leiden, weil keine Konferenz für sie tagte.  Aber wenn eine Gewinnkurve einknickte, wurde sofort nach Leuten mit einem Doktortitel telefoniert.

Vor ihren Augen tauchte das Bild der kränkelnden Gewinnkurve auf, an deren Krankenbett sich unzählige Professoren drängelten. Sie tauschten ernste Blicke aus, als hinge das Glück der Welt von ihr ab.

„Ihr wehleidiges  Geplärre war für die Welt unerträglich.“, riss sie die Stimme der Großmutter in die Wirklichkeit zurück. 

Der Niedergang ihrer Gewinnkurven traf die Generaldirektoren bis ins Mark.  Nachdem die klügsten Köpfe den Schaden untersucht hatten, schrieben  sie einen langen Bericht.

„Es lag an  der Erdachse.“, fasste die Großmutter seinen Inhalt zusammen.
„Die Konstruktion war hoffnungslos veraltet. Die Welt drehte sich zu langsam, um die Gewinnkurven der Fabriken und Banken wieder anzukurbeln. Den Generaldirektoren blieb nur eine einzige Möglichkeit, ihre Gewinne zu steigern.  Sie mussten die Welt beschleunigen.“

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