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Die Reise des Fräulein „So-La-La“

Die Großmutter verschwendete keine  Zeit mit überflüssigen Gerede.  Sie verwies auf die schwere Tasche in ihren Händen.

„Es wird Zeit, das Quartier für  Captain Feelgood vorzubereiten.“, erklärte sie ihre Eile.

Mit dem Fräulein „So-La-La“  im Schlepptau stürmte sie die Treppe hoch.

Vor dem Badezimmer lief ihnen der Vater schlaftrunken in die Arme. Die nächtliche Piratenjagd hatte deutliche Spuren in seinem Gesicht hinterlassen. Unrasiert und mit dunklen Ringen unter den Augen sah er den Alkoholschmugglern, denen er im Traum nachgestellt hatte, zum Verwechseln ähnlich.

Die Begrüßung fiel kühl aus.

„Über deine nächtlichen  Trinkgewohnheiten unterhalten wir uns später.“,   bekam der Vater zu hören.
Damit waren die  Freundlichkeiten beendet. Die Großmutter stieß den Vater zur Seite  und schloss sich mit dem Fräulein „So-La-La“ im Badezimmer ein.

„Was geht hier Verrücktes vor.“,  rang der Vater empört nach Fassung.

Grobe Verwünschungen murmelnd,  stapfte er die Treppe hinunter. Er hatte schlecht geträumt.  In seinem Kopf rumorte eine vage Eifersucht auf einen unbekannten Schiffsmatrosen, dessen Schiff in der Badewanne den Anker geworfen hatte.  

Die Mutter, die ihn am Fuß der Treppe erwartete, drückte ihm eine Tasse mit dampfenden Kaffee in die Hand.
Widerwillig folgte er ihr in die Küche, wo ihn ein Funkenflug, der  aus dem Toaster schlug, von seinen düsteren Gedanken ablenkte. Ein Stockwerk kündigte höher das Rauschen des Wasserhahns die Ankunft von Captain Feelgood an.

Die Leitungen im Badezimmer arbeiteten unter Volllast für den notwendigen Tiefgang.

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