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Die Reise des Fräulein „So-La-La“

In der Mutter rief der Kummer  ihrer Tochter bittere Erinnerungen wach. Über Tage und Wochen wälzte sie  sich im Bett  durch schlaflose Nächte.

„Es wird Zeit, Captain Feelgood wieder in See stechen zu lassen.“, unterhielt sie sich mit dem Mond, dessen gelbe Sichel  am Himmel wie ein mächtiges Schiff durch die Wolken pflügte.

Noch in der gleichen Nacht zerplatzte eine riesige Regenwolke direkt über dem Dach des Hauses.  Der sintflutartige Regenguss, der  auf das Land niederprasselte, bildete die Vorhut für die kommenden Ereignisse.

Der Vater schnarchte nichtsahnend im Bett neben der Mutter, als ihn ein Schlag  gegen die Rippen  aus den Träumen riss. Unverzüglich ereilte ihn der Auftrag,  einen Anruf zu erledigen. Hals über Kopf jagte der Vater aus dem Bett.  Im Halbschlaf hastete er die Treppe ins Wohnzimmer hinunter.  

Es grenzte  an ein Wunder, dass er nicht stolperte  und sich das Genick  brach. Mit zittriger Hand griff  er nach dem Telefon und wählte die Nummer.  Drei Mal läutete es am anderen Ende der Leitung. Dann meldete sich eine tiefe Stimme.

„Es ist ein Notfall.“,  stotterte der Vater in den Hörer.

„Dieses Telefon läutet nur bei Notfällen.“, brummte  die tiefe Stimme aus dem Hörer.

Nach wenigen Sätzen legte der Vater den Hörer auf. Im Schlafzimmer erstattete er der Mutter Bericht.
Er hatte Anweisung bekommen, mit dem ersten Hahnenschrei des nächsten Tages die  Badewanne  volllaufen zu lassen.  

Die Mybody würde noch in der gleichen Nacht die Segel setzen, hatte  ihn die Stimme am Telefon wissen lassen, Mit seiner Ankunft in der Badewanne wäre im Morgengrauen zu rechnen.  

„Die Mybody ist ein Schiff.“, klärte die Mutter den ahnungslosen  Vater  auf.
„Der alte Sam hat seinen Anker gelichtet.“, jubelte sie.

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