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Die Reise des Fräulein „So-La-La“

„Das arme Mädchen war noch so jung.“, schluchzte die mitleidige Stimme einer Krankenschwester aus dem Hintergrund.   

Mit ernsten Gesichter starrten sie auf  die leere Trage.
Das Fräulein  „So-La-La“ stand  mitten unter ihnen. Aber niemand bemerkte sie. Sie war unsichtbar geworden.  

„Was ist los mit dir?  Du träumst am helllichten Tag mit offenen Augen.“, riss sie die Stimme der Großmutter aus ihren Gedanken.

„Ich bin  unscihtbar.“, reagierte das Fräulein „So-La-La“  trotzig.   

„Ich  sehe dich ganz deutlich vor mir.“,  giftete die Großmutter zurück.

Ihre schlechte Laune war gespielt. Sie war ein Vorwand, um von ihrem schlechten Gewissen abzulenken.
Sie hatte ihre Enkelin im Stiegenhaus vergessen.  Es dauerte zehn Minuten, bis die Großmutter ihr Missgeschick bemerkte und mit den Schuhen in der Hand stürmte aus der Wohnungstür stürmte.
Sie fand das Fräulein „So-La-La“ mit verschränkten Armen am Fuß der Treppe sitzen.

„Du hättest klingeln können.“, machte ihr  die Großmutter Vorwürfe.

Das Fräulein „So-La-La“ zog eine trotzige Miene.

„Ich bin unscihtbar.“, wiederholte sie.

In ihre Stimme mischte sich ein eifersüchtiger Tonfall.

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