Die Zahlen des Teufels

Am Anfang herrschte Finsternis. Dann erschuf Gott das Licht und die Welt. Als er die Vollkommenheit seiner Schöpfung sah, machte er sie den Menschen zum Geschenk. Da gesellte sich der Teufel zu ihm. Er missgönnte den Menschen die Schönheit der Welt. Listig trieb er sein teuflisches Handwerk.

Er habe das Paradies erschaffen, umgarnte der Teufel Gott mit Schmeicheleien. Zu seiner Vollendung wolle auch er einen Teil beitragen. Voller Stolz präsentierte er sein Rechenrad. Es würde der Schöpfung Gottes einen Preis geben. Wenn die Menschen ihren Wert kannten, würden sie darauf achten und sorgsam mit ihr umgehen, prophezeite er.

Der Teufel verstand es, mit Worten zu verführen. Glaubhaft trug er sein Ansinnen vor. Am Ende ließ sich Gott von den guten Absichten des Teufels überzeugen. Er erteilte ihm die Erlaubnis, allen Dingen einen Preis zu geben. So kamen die Zahlen in die Welt und mit ihnen Neid, Missgunst und Gier.

Als Gott das hinterhältige Spiel durchschaute, war es zu spät. Einmal in Bewegung gesetzt, spuckte das Rechenrad des Teufels unentwegt Zahlen aus. Fortan bestimmten sie den Lauf der Geschichte. Der Hunger nach Macht und Besitz begann seine blutige Spur zu ziehen.

Gott konnte das Unglück, das der Teufel in die Welt brachte, nicht mehr rückgängig machen. Er konnte es nur mildern, in dem er die Zahlen kleiner werden ließ, wenn sich die Menschen gegen sie verbündeten. Bei zwei büßten sie die Hälfte ihrer Größe ein. Bei drei schrumpften sie auf ein Drittel. Bei vier gingen sie auf ein Viertel zurück. Und immer weiter fort, bis sie ihre Macht verloren.

Seither gibt es das Teilen in der Welt. Es ist der Trost dafür, dass ihr der Teufel einen Preis gegeben hat.